Dienstag, 6. März 2007
Der grüne See - History
maltedelic, 21:02h
Der Grüne See ist trotz seiner vergleichsweise geringen Fläche von knapp 1.000 m² einer der größten Seen des Wiehengebirges ostwärts der Hunte und der nördlichste Gebirgssee Deutschlands überhaupt. Er liegt im Landkreis Osnabrück und gehört zur Stadt Melle. Er liegt 400 m östlich des Großen Kellenberges (211 m ü. NN) und 500 m westlich der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf 150 m ü. NN. Seine exakte geographische Lage ist 8 Grad 27' 16" Ost und 52 Grad 15' 48" Nord. Der Name leitet sich aus der „türkis-grünen“ Färbung seines Wassers ab, das durch die in diesem gelösten Mineralien, insbesondere auch dem relativ hohen Anteil an Kalziumkarbonat, begründet ist. (Der Grund dafür wiederum ist der Umstand, dass der Fels des Wiehengebirges überwiegend aus Kalkstein besteht.)
Der Grüne See verdankt seine Existenz dem Umstand, dass sich bis in die 1930er Jahre dort ein kleiner Steinbruch befand. Der Abbau musste dann aber wegen zu starken Zuflusses von Grundwasser eingestellt werden.
Sein Zufluss erfolgt an seinem Nordufer über einen Bach, der sich über einen kleinen Wasserfall, dem höchsten des Wiehengebirges, in den See ergießt. In der Kaskade stürzen die Wasser rund 5 Meter in die Tiefe. An seinem Südufer wird der See über einen Bach in die nur 2 km entfernte Hunte entwässert.
Die topographische Besonderheit dieses Gebietes will es übrigens, dass dieser Bach, der in 240 m Höhe, noch auf westfälischem Gebiet, entspringt und zunächst dem Gefälle der Nordabdachung des Gebirges folgend gen Norden zum Eggetal und damit scheinbar zum Einzugsgebiet der Großen Aue hin fließt, nach reichlich 600 m seinen Lauf aber, aufgrund der Barriere der Hunte-Große Aue Wasserscheide jäh nach Osten und dann nach Süden, sein eigenes zwar kleines, teils dennoch schroffes Durchbruchstal schaffend, wendet, um dann doch in die Hunte zu entwässern. Dies ist auch die Ursache dafür, dass der Grüne See sich, obschon er exakt auf der Hauptkammlinie des Gebirges liegt, auf so niedriger Höhe befindet; ja er verdankt der genannten, ungewöhnlich quer in Nord-Süd-Richtung durch das Gebirge verlaufenden Wasserscheide und eben diesem Durchbruchtal (freilich zusammen mit der o. g. ursprünglichen Nutzung als Steinbruch) gar seine Existenz.
Von einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 800 mm/Jahr in seinem Einzugsgebiet ausgehend, hat der See ein jährlichen Zufluss von ca. 95.000 m³ aus beschriebenen Bach und 800 m³ aus direktem Eintrag durch Niederschlag auf die Seefläche. Entsprechend wird das Seewasser rund 100 Mal im Jahr, oder anders ausgedrückt, alle drei bis vier Tage ausgetauscht.
Im Jahre 2003 wurden der Seegrund und der Uferbereich durch den Heimatverein Buer (Stadtteil von Melle) aufwändig entschlammt.
... comment